das Informationssystem

Substantiv, Neutrum



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Was ist Deklination?

Die Deklination beschreibt die Regeln, nach denen bestimmte Wortarten (Substantive, Pronomen und Adjektive) nach Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) ihre Form verändern.

SINGULAR PLURAL
NOMINATIV das Informationssystem die Informationssysteme
GENITIV des Informationssystems der Informationssysteme
DATIV dem Informationssystem den Informationssystemen
AKKUSATIV das Informationssystem die Informationssysteme
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Deklinationen

Allgemeine Grundlagen für die Deklination von Substantiven

Informationssystem

An Beispiel eines Patientenverwaltungssystems

Ein Patientenverwaltungssystem ist ein soziotechnisches Informationssystem. Soziotechnische Systeme sind dadurch gekennzeichnet, dass der Mensch und die Technik als Elemente eines Systems nach festgelegten Regeln in Beziehung zueinander treten. „Das Ziel eines Informationssystems ist die adäquate und möglichst effiziente Durchführung der in einer Einrichtung notwendigen Unternehmensaufgaben unter Berücksichtigung einer wirtschaftlichen Betriebsführung sowie von gesetzlichen und sonstigen Anforderungen.“1   In einer medizinischen Einrichtung sind unterschiedliche Mitarbeitergruppen tätig, die Informationen benötigen und Informationen erzeugen, die wiederum von anderen Mitarbeitern angefordert werden. „Die möglichst effiziente Erfüllung der spezifischen Informationsbedürfnisse der verschiedenen Mitarbeitergruppen durch das Informationssystem ist also mitentscheidend für die Qualität der erzeugten Waren oder Dienstleistungen und damit für die Erlöse der Einrichtung.“1   Informationssysteme stellen hiermit einen wesentlichen Qualitäts- und Kostenfaktor in einer Einrichtung dar. Aus diesem Grund sollten Informationssystem-Entwicklungsprojekte einem strategischen sowie taktischen Management mit sorgfältiger Planung und Projektdurchführung unterzogen werden. Dazu zählt nicht nur eine gründliche Anforderungsanalyse in Bezug auf die funktionalen und qualitativen Anforderungen an das System, sondern auch eine Analyse in Hinsicht auf mögliche künftige Weiterentwicklungen. Die Lösung dieser Problematik unterliegt dem strategischen Management.

Zur Risikominimierung bezüglich des Auftretens von Qualitätsmängeln trägt eine gründliche Anforderungsanalyse wesentlich bei. „Werden die Erwartungen (…) des Kunden, nicht vollständig und präzise erfasst, ist damit zur rechnen, dass das entwickelte Produkt die Anforderungen nicht (vollständig) erfüllt. Darum ist die vollständige und präzise Erfassung der Anforderungen die allerwichtigste technische Voraussetzung für eine erfolgreiche Software-Entwicklung.“2   Die Anforderungserhebung ist zugleich ein wesentlicher und kritischer Bestandteil des Entwicklungsprozesses, da Fehler in den Anforderungen die Entwicklung in hohem Maß beeinflussen und Mehraufwand in späteren Phasen verursachen.3   Die Anforderungsanalyse erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt wird eine systematische Untersuchung der Problemdomäne durchgeführt, in der Informationen aus dem Anwendungsbereich (Ablaufstruktur eines Geschäftsprozesses) erhoben werden. Hierzu zählen Gesprächsführungen mit betroffenen Personengruppen, Begleitung von Arbeitsabläufen sowie das Sammeln von relevanten Dokumenten. Im weiteren Schritt werden gesammelte Informationen bewertet und in einem Lastenheft niedergeschrieben. Das Ergebnis der Anforderungsanalyse ist das gewünschte Verhalten des Systems aus der äußeren Sicht. Ein Lastenheft enthält Anforderungen an das Informationssystem, die als Grundlage für die Formulierung von Anforderungsspezifikationen dienen, die seinerseits in einem Pflichtenheft niederlegt, werden und einen Software Entwurf darstellen. Mit Spezifikationen wird der innere Aufbau eines Systems beschrieben.

Neben funktionalen Anforderungen werden auch nichtfunktionale (qualitative) Anforderungen an das zu entwerfende System gestellt. Mit funktionalen Anforderungen wird festgelegt, was das System tun soll, und demnach wird die Funktionalität des Systems spezifiziert. Mit nichtfunktionalen Anforderungen wird dagegen beschrieben, welche Eigenschaften das System haben soll.3   Ein Softwareprodukt lässt sich durch zwei essenzielle Eigenschaften, Gebrauchsqualität und Wartungsqualität, differenzieren. Die Gebrauchsqualität zeigt eine Gebrauchstauglichkeit der Software und stellt damit ein wesentliches Qualitätskriterium aus der Sicht des Benutzers dar. Die Gebrauchstauglichkeit einer Software wird durch Nützlichkeit, Zuverlässigkeit und Bedienbarkeit charakterisiert und kann anhand von Software-Evaluation sicher bestimmt werden. Bei komplexeren Informationssystemen, die zum langfristigen Einsatz bestimmt sind und im weiteren Verlauf angepasst und erweitert werden sollen, tritt auch die Wartungsqualität in den Vordergrund. Zu den Anforderungen der Wartungsqualität zählen Änderbarkeit, Portabilität und die Prüfbarkeit. Diese qualitativen Anforderungen werden in erste Linie in einem strategischen Management bei dem Entwurf eines Rahmenkonzepts untersucht.2

Neben oben genannten Produktqualitätsanforderungen sind auch Ansprüche an die Qualität des Projektes einzuführen. Diese werden durch das fachkundige Projektmanagement zufriedengestellt und können sich direkt auf die Produktqualität auswirken. Bei einem strategischen Management werden zum Beispiel die Qualitätsaspekte der Wartbarkeit bestimmt und als Anforderungen in das Rahmenkonzept aufgenommen. Mit dem taktischen Management soll eine hohe Prozessqualität gefördert werden, die nicht nur einen unmittelbaren Einfluss auf die Qualität des Informationssystems sicherstellt, sondern sich durch die Auswahl von geeigneten Methoden auch auf die Entwicklungseffizienz bzw. Technologien auswirkt.

Bei der Entwicklung von soziotechnischen Informationssystemen, also von Anwendungssystemen, die von Menschen aktiv genutzt werden, sollen auch die soziotechnischen Anforderungen berücksichtigt werden, um die Akzeptanz und Nutzung von Anwendungssystemen zu fördern. Die Akzeptanz kann dabei durch die Schaffung der Vertrauenswürdigkeit erreicht werden. Ein geringes Vertrauen kann durch die Unsicherheit des Benutzers hervorgerufen werden. Wenn eine Anwendung zum Einsatz kommt, die komplexen Aufgaben übernimmt, und der Benutzer nicht mehr in der Lage ist die Funktionsweise nachzuvollziehen und den Verlauf zu kontrollieren, so wird er verunsichert. Die Ursache für die Unsicherheit wird durch die Notwendigkeit begründet andere Menschen und Sachverhalte zu verstehen und als Folge versucht der Mensch soziale Komplexität durch das Vertrauen in etwas oder in jemanden zu reduzieren.5   Das Vertrauen ist demnach eine subjektive Überzeugung, durch die der Mensch bereit ist, das Risiko in einer bestimmten Situation einzugehen, die von ihm nicht uneingeschränkt kontrolliert werden kann. Demzufolge kann die Entscheidung über den Einsatz der Anwendung positiv oder negativ ausfallen. Durch die Beachtung von soziotechnischen Anforderungen wird die Vertrauenswürdigkeit zur Akzeptanzsteigerung geschaffen, die mit gewünschten Vorteilen für den Benutzer verbunden ist. Dabei werden die unerwünschten, negativen Auswirkungen auf das soziale System, in dem die Anwendung eingesetzt wird, ausgeräumt.6



1Ammenwerth E, Haux R, Knaup-Gregori P, Winter A. IT-Projektmanagement im Gesundheitswesen: Lehrbuch und Projektleitfaden Taktisches Management von Informationssystemen. 2 Aufl. Stuttgart: Schattauer Verlag; 2015.

2Ludewig J, Lichter H. Software Engineering: Grundlagen, Menschen, Prozesse, Techniken. 3 Aufl. Heidelberg: dpunkt.verlag; 2013.

3Hall T, Beecham C, Rainer A. Requirements Problems in Twelve Software Companies: An Empirical Analysis.IEE Proceedings Software. 2002; 149(5): 153-160.

4Robertson S, Robertson J. Mastering the requirements process: Getting requirements right. 3rd ed. New Jersey: Addison-Wesley; 2012.

5Luhmann N.Trust and Power: two works by Niklas Luhman. Chichester: Willey; 1979.

6Hoffmann A. Anforderungsmuster zur Spezifikation soziotechnischer Systeme: Standardisierte Anforderungen der Vertrauenswürdigkeit und Rechtsverträglichkeit [dissertation]. Kassel: Universität Kassel; 2014.

Worttrennung

In|for|ma|ti|ons|sys|tem

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